2.1.1.1 Trendsprache
Es geht über den Trend hinaus um die Wissensarbeit mit Zukunft. Darum schauen wir uns zuerst die Trendsprache, deren Sprecher, und ihre Begrenzung damit an:
Eine sinngemässe Zusammenfassung darüber, wie bekannte Schweizer Ende 2006 in der SonntagsZeitung ihr §1- Ausdrucksrecht wahrnehmen, ergibt:
  • Der Enthusiasmus der Bevölkerung muss es ermöglichen, neue Gipfel zu erklimmen. (Betrand Piccard, Psychiater, Abenteurer)
  • In Zukunft werden in "zivilisierten Ländern" sieben der zehn häufigsten Erkrankungen auf Störungen der Psyche, wie Depressionen, Ängste, Süchte etc. zurück gehen. Das sind keine guten Voraussetzungen dafür, dass die Weltgemeinschaft die Bedrohungen erfolgreich bewältigen. Diese lassen sich kaum noch durch Geniestreichs weniger überwinden, es verlangt eine kritische Anzahl psychisch stabiler, rational handelnder Menschen... (Ulrike Ehlert, Psychologin Uni Zürich)
  • Solange die Menschen wollen, das alles so bleibt, wie es jetzt ist, wird es bestimmt nicht so bleiben; Leben ist Wandel und Überleben erfordert Anpassung dazu. Wenn wir in den nächsten Jahren scheitern, ist das nicht wegen fehlendem Wissen, sondern wegen der Boniertheit ideologischer Betonköpfe... (Wilhelm Gruissem, Pflanzenbiologe ETH Zürich)
  • Die Gleichgültigkeit in "zivilisierten Ländern" und die Not in den Entwicklungsländern, der Terrorismus, die Wanderbewegungen und kriegerischen Auseinandersetzungen hängen vom Handeln aller Verantwortlichen ab. (Eberhard Jochem, Energiestratege, ETH Zürich)
  • Will die Menschheit überleben, hat sie ihre Motivationsbasis und ihr Wertesystem grundlegend zu ändern. An Stelle von Eigennutz, Profisucht und Besitzgier, (aber auch Profilierungssucht) müssen Gemeinsinn, Solidarität und Verantwortung treten. Hier finden wir uns im Glauben an das Recht zum unbeschränkten Genuss auf einer rasanten Talfahrt. Die Wirtschaft spornt uns mit unseriöser Werbung zu sinnlosen Käufen an. Die Politik strotzt vor unglaublich kurzsichtigem Eigennutz. Unser entartetes, (für eine erstrebenswerte Zukunft) wertloses Wertesystem (damit sind die angesprochen, die solches psychopolitisch verkünden, die Intellektuellen, die das zuletzt begreifen, weil sie sich damit nur mit ihren Begriffen lustvoll vergreifen wollen - und zu denen gehören auch philosophierende Naturwissenschaftler) muss grundlegend überholt werden, damit wir unseren Irreweg noch rechtzeitig überwinden können, um nicht im moralischen Morast zu verenden. (Richard Ernst, Chemie- Nobelpreisträger)
  • Was geschehen wird ist schwer zu sagen, was geschehen sollte, lässt sich benennen. Wir sollten alles tun was möglich ist, um mit Anstand zu überleben. Damit das gelingt, muss sich der Mensch stärker als Einheit verstehen; es darf uns nicht mehr egal sein, dass einer von fünf in elenden Verhältnissen überleben muss, und täglich Unzählige Opfer von Demütigungen sind. (Peter Schaber, Ethiker, Uni Zürich)
  • Die Aufmerksamkeit für längerfristige Probleme (Gewaltkonflikte, Klimaerwärmung, Gesundheitsprobleme, Globalisierung - die man nicht isoliert betrachten kann) kommt zu kurz, die heutige Welt ist komplex und verwoben. (Andreas Wenger, Politikwissenschaftler, ETH Zürich)
  • Das Potential der Lebenswissenschaften ist enorm und enthält Visionen einer Zukunft, die vielen Menschen erstrebenwert erscheint... (Helga Nowotny, Wissenschaftsforscherin im Europäischen Forschungsrat)
So setzen sich denn neue Techniken, welche die Beliebigkeit fördern wie z.B. Handys und Chunck Food, schnell durch. Techniken dagegen, die wie Umweltschutz- und Gesundheitsprodukte ein Mitdenken erfordern, werden meist nur zögerlich, oder zu spät (die effektive Pestprävention 100 Jahre später als die Einsicht dafür) akzeptiert. Entsprechendes gilt noch viel mehr für Verfügungs- und Verführungswissen auf der einen, und Orientierungswissen, um das es hier geht, auf der andern Seite. In einer Manager- Umfrage äusserten sich 34 Schweizer Führungskräfte entsprechend quantitativ, lapidar wortgewaltig und Überzeugung suchend, im Nebel des Zeitgeistes mit Reformen, und Innovationen in der Suche nach sozialer Sicherheit herumstochernd. Da gab es auch einige herausragende Aussagen wie
  • Das steigende Bedürfnis nach personalisierter Kommunikation kann mit neuer Technologie erfüllt werden. (Rudolf Fischer, Managing Director Cablecom)
  • Nicht auszudenken, wo wir stünden, wenn unsere Agenda stärker vom Mut zum Neuen und weniger vom Festhalten am Überkommenen geprägt wäre. (Ulrich Gygi, Konzernchef der Post)
  • Wachstum wird in der Schweiz nur dank Innovation und einer andauernden Bereitschaft zu Reformen möglich. (Martin Werfeli, CEO Ringier)
  • Der Vermögende will Individualität und Besitzstand, der Bedürftige Solidarität und sozialen Beitrag. Bei so viel Anspruch bleibt oft kein Platz für Selbstverantwortung. (Urs Berger, CEO Mobiliar)
  • Unternehmen werden je länger je mehr am nachhaltigen Wirtschaften gemessen. Sie stehen in der Pflicht gegenüber Umwelt und Gesellschaft. (Markus Ackermann, CEO Holcim)
Fazit: Die vorherrschenden Systemhüter reden zwecks Erhaltung Ihres Systems und ihrer Position darin, à la Eric Honegger vor und nach dem Swissair Grounding, um den heissen Brei herum. Sie versuchen sich und ihre Institution im Herumstochern im Zeitgeist damit zu profilieren. Das Entscheidende, die Lebenserfüllung der Betroffenen, wird intellektuell substituiert und instrumentalisiert. Damit bleibt die entsprechende Sinn- und Orientierungslosigkeit mit allen erwähnten Konsequenzen erhalten. Damit kann man sich weiterhin mit dem was das Problem ist, reelle Menschen verachtende Organisationsformen profilieren, und sich die besten Plätze damit sichern, als Teil der Lösung zu erscheinen.
Für eine erstrebenswerte Lösung ist jedoch der Wirklichkeitsbezug und die persönlich bewusste Orientierung daran notwendig. Die Wirklichkeit aber ist von den Intellektuellen anmassend als Synonym zur mangmentbaren Realität degradiert worden. Die damit verfilzten Manager danken es ihnen mit sie wie ein Krebsgeschwür à la Avenier Suisse fördernden Budgets. Kurz, das Ausdrucksrecht ist nur gegenüber der ZG(*?+-%) Welt politisch korrekt wahrnehmbar! Wer sich aber nur daran hält, und sich damit profiliert, ist und bleibt Teil des nun globalisierten Problems! Das §1- Ausdrucksrecht will darüber hinaus im Hinblick auf den §2- Lebenszweck der Beteiligten und Betroffenen, im Kern persönlich relevant also, wahr genommen werden! Dafür streben wir in der Schweiz eine Volksinitiative für eine WissensArbeit mit Zukunft an.
Mit seinem Latein am Ende, besinnt sich manch einer auf seinen Lebenssinn.