3. Schein
Um den Menschen mit ihrem Lebenszweck nicht jede Hoffnung zu nehmen, muss die Welt ein Zeremonienzimmer dafür sein, ihn verallgemeinernd zu kultivieren. So hat man es zu Zeiten Sigmund Freud mit der Sexualität, dem, was "Man" sich damals unter Lebenszweck vorstellen konnte, getan. Damals machte man Sex im Dunkeln, heute verdrängt man seinen Lebenszweck, um politisch korrekt zu erscheinen...
Zur Beachtung ins Spiel bringen: Mit dem massenattraktiven Ansatz kann der Mensch gegenüber dem Mitmenschen nur Formen ins Spiel einbringen. Das geht bis hin zur Diplomatie unter Staaten, und wo die versagt, hin zum Krieg als Kommunikation mit andern Mitteln. Nur mit seinem persönlich relevanten Ansatz kann der Mensch, der daran glaubt, jedoch hoffen, mit seinen Formen darüber hinaus in seinem Wesen als Lebenserfüllungsprinzip verstanden und geliebt zu werden. Erst wenn Formen als Hinweis verstanden werden, bekommt z.B. Liebe eine Bedeutung. Der, welcher uns das vorgelebt hat, endete in der massenattraktiven Welt ermordet, am Kreuz, in deren Büchern verwortet, in deren Kunst verbildert, virtuell. In in der Humanwissenschaft, wird ER als irrelevant, aus deren Geschichte zensuriert, im Islam, als zweitklassiger Prophet, und dessen Gläubige, da sie ihm Gottähnlichkeit anmassen, als Ungläubige. Damit gibt es auf beiden Seiten genügend Kriegsgründe für Fundamentalisten, und damit Menschen und Ressourcen zu verschwenden. Ja, soweit verführt uns die Nachfolge der Massenattraktivität...           
Gefühl für Erfüllung: Gegen diese Gewaltspirale bringt Marshall B. Rosenberg seinen Glauben an der Freude am einfühlsamen Geben und Nehmen, als unserem natürlichen Wesen entsprechend, ins Spiel. Damit postuliert er den Verlust dieses allgemeinen Ideales, unserer einfühlsamen Natur, als Ursache für Gewalttätigkeit und umgekehrt, dessen Wiederherstellung als Überwindung der nicht erstrebenswerten Absichten der Menschen. Er ist überzeugt, dass die Art und Weise unseres Sprechens eine entscheidende Rolle bei unserer Fähigkeit spielt, einfühlsam, gewaltfrei zu bleiben. Was ich in meinem Leben will, ist Einfühlsamkeit, ein Fluss zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem Geben von Herzen beruht. (Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation, S. 15). Er will unsere Kommunikation also dahingehend verändern, dass aus unseren gewohnheitsmässigen, automatischen Reaktionen bewusste Antworten werden, „die fest auf dem Boden unseres Bewusstseins über das stehen, was wir wahrnehmen, fühlen und brauchen. (S. 18). Damit beansprucht er
  • Auflösung unserer alten Muster von Verteidigung, Rückzug und Angriff, wie sie Tiere auch haben
  • Reduzierung von Widerstand, Abwehr und gewalttätigen Reaktionen
  • Förderung der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Einfühlung und des Wunsches, von Herzen zu geben
  • Lenkung der Aufmerksamkeit in eine Richtung, in der die Wahrscheinlichkeit steigt, das zu bekommen, wonach wir suchen
  • Entdeckung des Potentials unseres Einfühlungsvermögens durch die Klärung von Beobachtung, Gefühl und Bedürfnis - statt Diagnose und (Vor)Verurteilungen
Das ist ein Forschritt; aus dem freien Subjekt der Philosophie soll der einfühlsame Mensch aus der Asche seiner Welt auferstehen, bevor er sich noch mit der letzten Gewalt endgültig vernichtet...        
Eigene Bedürfnisse und Ressource: Damit geht Rosenberg scheinbar von etwas Alternativem zum, zur Gewalt führenden Begriffsdenken mit der Organisation von verallgemeinerten Vorurteilen, aus. An Stelle der Inhalte der Begriffe und der philosophischen Auseinandersetzung um deren massenattraktive Bedeutung, treten bei ihm deren Form, vor allem beim Sprechen in den Vordergrund. Damit sollen, gemäss Rosenbergs Veranschaulichung seiner Absichten, aus im Rudel aggressiven Wölfen, Giraffen mit grossem Herzen und ohne Feinde werden.
Bitten und Austausch: Mit diesem Ansatz geht es Rosenberg als Speerspitze der alternativen Psychologie, keinesfalls um persönlich relevante Lebens- durch Aufgabenerfüllung. Es geht weiterhin um den Schein der Massenattraktivität in dieser Welt, und damit um einen lustvoll leichten Erwerb darin. Frei nach Rosenberg, um ein Zusammenleben als "Giraffen". Die kann man dann leicht wie Schafe zur Schlachtbank dieser Welt führen; mittlerweile ohne Zuhilfenahme von teuren "Wölfen"; das ist cool, und daher in Politik und Marketing massenattraktive. Die Welt ist auf dem besten Weg dazu, weiter, nicht mehr mit Subjekten, sondern mit füreinander einfühlsamen "Menschen", bald vielleicht die endgültige Rechnung ohne die Wirklichkeit zu machen! Hauptsache für den Zeitgeist und sonst Niemand ist damit, dass die Psychopolitik, und nicht der Wirklichkeitsbezug uns zur Gemeinschaft macht!
Jetzt, wo es den Anschein hat, dass man mit einem Interessenaustausch mit Bitten zusammen weiter kommen kann, möchten Beteiligte ihren weiter führenden Fokus finden.